Grundgesetz bedeutsame und Staatsterror bezeugende Erinnerungen

1. Bundesrepublik Deutschland. 02. Juni 1967 : Der Student Benno Ohnesorg - Mitglied einer Studentenbewegung - trug ein Plakat "Autonomie für die Teheraner Universität" - wurde auf einer friedlichen Demonstration gegen den Schah Reza Pahlavi in Berlin von 3 Polizisten in einen Hinterhof getrieben, verprügelt und von dem Polizist Karl-Heinz Kurras - später als Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit enttarnt - gegen 20 Uhr 30 in den Hinterkopf geschossen. Die Behörden versuchten diesen Mord zu vertu-schen, indem sie den Schädel so präparieren ließen, als sei Schädelbasisbruch die To-desursache gewesen. Ein erneuter Beweis dafür, wie die Polizei und weitere Behörden in der Nazi-Demokratie - trotz gegenteiliger Beteuerungen - als beamtete oder fest-angestellte Mitarbeiter*innen für die Staatsterrorallianz tätig ist.
   
   Das Opfer hinterlässt Frau Christa und einen Sohn. Beerdigt wurde er am 09.06.1967 in Hannover auf dem Stadtteilfriedhof Bothfeld, begleitet durch einen Schweige-marsch von ca. 7000 ihm Ehre erbietende Menschen. Ihm zu Ehren wurde zumindest eine Brücke in Hannover und ein Theater in Hamburg benannt. (Ergänzende Info bei Wikipedia, Medienbetreibern udglm.)


2. China. 26. Juni 2017: Der Friedensnobelpreisträger von 2010, Liu Xiaobo, Doktor für Literatur, der für sein freiheitliches Schrifttum, Mitverfasser der 'Charta 08' und sein vielseitiges Engagement für Freiheit wegen sogenannter 'Untergrabung der Staatsge-walt' 2009 zu 11 Jahren Haft verurteilt wurde, durfte seinen Friedensnobelpreis in Oslo nicht entgegennehmen. Auch Familienmitgliedern wurde das verboten. Seine Frau hat durch Hausarrest und nervende Schikanen mitzuleiden. Nachdem man bei ihm nun Krebs festgestellt hat, wurde ihm seit 26. Juni 2017 ermöglicht, außerhalb der Haftanstalt sich medizinisch behandeln zu lassen. Aus den Medien ist zu erfahren, dass sein Leiden im Spital Shenyang in der Provinz Liaoning behandelt wird. Wir wünschen dem heute 61-Jährigen und seiner Frau die Unterstützung aller freiheitlichen Fürsprecher weltweit und baldige, glückliche Schiksalwendungen aus den zermürben-den Opferrollen.
   Nachtrag zum 13.07.2017: Heute ist Liu Xiaobo für seinen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte in China an Krebs gestorben. Ihm wurde aus Hass die rettende Hilfe im Ausland verweigert. Möge dieser Hass von den Unbelehrbaren und Gnaden-losen bald im Volk seine Wirkung zeigen und dort ins Gegenteil umschlagen ! Wir kannten uns nicht, dennoch sind wir Freunde !

Jene leiden bzw. litten im Streben nach Freiheit und wahrer Gerechtigkeit zu Gunsten ihrer Mitmenschen !


3. China. 4.Juni.1989 : Dort steckte 1988 die Reformpolitik in der Krise. Korruption und Inflation gaben der städtischen Bevölkerung das Gefühl, vom Wirtschaftsaufschwung nicht zu profitieren. Arbeiteraktivisten und Studenten protestierten in den Straßen. Als der mit ihnen sympathierende, abgesetzte, frühere Parteichef, Hu Yaobang, in Beijin starb, wurde dessen Rehabilitierung gefordert. Das führte zum Zusammenstoß mit der Polizei. In den Folgetagen gab es einen Machtkampf mit dem Zentralorgan der Kom-munistischen Partei. Über 1 Million Berliner Bürger protestierten auf den Straßen. Zwei Wochen später entschied sich die Regierung der Kommunistischen Partei, den Aufstand mit Gewalt durch die Armee im ganzen Land niederschlagen zu lassen. So wurde in Peking von der 'Bewegung vom Platz des himmlichen Friedens (Tiananmen)' etwa 10000 Menschen am 04.06.1989 ermordet. Noch in 2018 wird allein schon die Erwähnung des Massakers mit Strafe geahndet. Eine ausführliche, historische Ab-handlung der Geschehen ist unter der Webseite 'https://Kommunismusgeschichte.de' nachzulesen. 04.06.2018 IgG